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3 lustige Norweger auf dem Oslofjord
Steve vom ABC in Aberdeen auf dem Dee
Keine Alligatoren auf dem Steg in New Orleans
Whitewatercreeklake, Dallas, TX

 

 

 
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Weltweit Rudern

   

Dieses Jahr habe ich zum ersten Mal die Gelegenheit genutzt, Wartezeit auf meinen Geschäftsreisen zu nutzen, um Sport zu treiben. Wenn ich Kontakt zu den lokalen Rudervereinen aufgenommen habe bin ich immer gastfreundlich aufgenommen worden und durfte mit- oder sogar alleine rudern. Hier einige Erlebnisse:

Beim Christiania Roclub in Oslo, Norwegen, ruderte ich mit einem Rennzweier auf dem Meer (Fjord) zwischen den Fähren. Und dies hat Vorteile! Ein Rennboot ist oben geschlossen, somit kann kein Wasser rein laufen, Wellen werden durchstochen und ignoriert. So wird Rudern zum Wassersport, also nass … Wochenendtouren werden dann aber doch im C- oder D-Gigboot gemacht, übrigens fast wie bei den Wikinger also mit Piknicksack 15 km hin, Pause, 15 km zurück.

In Aberdeen, Scotland, ist der Ruderverein ABC durch ein amtliches Ruderverbot im Industriehafen vom Meer abgeschnitten, somit bleibt nur eine Strecke von wenigen Kilometern auf denen der Fuß Dee befahrbar ist. Folglich wird dort Regattarudern trainiert. Spannend fand ich die strenge sicherheitsorientierte Ruderordnung; z.B. darf bei Nacht (Definition: Straßenlaterne an der Brücke an!) nur mit weißem T-Shirt gerudert werden, dadurch können Ruderer sich gegenseitig besser erkennen.

Ganz andere Sicherheitsbedenken gab es in New Orleans, LA, USA. Beim New Orleans Rowing Club (NORC) wird beim Einsetzen des Bootes nach frischen Fußabdrücken von Nutria (Biberart) gesucht. Leben die Nutria, ist aktuell aller Wahrscheinlichkeit nach kein Alligator in Orleans Channel. Alligatoren betrachten zwar weder Ruderboote noch Menschen als Grundnahrungsmitteln, wenn sie aber mit Sculls geschlagen werden, kann es vorkommen, dass sie zurück schlagen. Da der NORC bei den letzten Hurrikanen fast alles Material verloren hat (ein Boot war auf Regatta in Houston und überlebte Katrina), darf also kein Materialverlust durch Alligatoren eintreten. Übrigens auch ein Regattaverein mit heute nur noch 10 Aktiven mit einem Durchschnittsalter von 70; von denen ruderten aber einige in den 1950ger Jahren im USA-8ter auf olympischen Spielen und die waren jetzt noch fitter als ich es jemals sein werde.

Das Whiterockboathouse in Dallas, TX, USA, erschien mir eher als Bootsnutzungsgemeinschaft als wie ein Club. Auf meine Frage, ob ich mitrudern könne, wurde mir die Zahlenschloss-Nummer vom Bootshaus gegeben, „ich solle das Boot beim zurückkommen waschen und ordentlich ins Regal legen!“ Da mich dies etwas verwirrte, kam dann Sam doch kurz zum Bootshaus, um mir eine Einweisung zu geben und mich den Haftungsauschlussvertrag unterschreiben zu lassen. Vom benachbarten Schülerruderhaus machten sich zeitgleich Klassenverbände von Schülern in 4ern und 8ern auf und ich hatte dann viel Spaß im Einer auf unbekanntem Revier …

Insgesamt kann ich sagen, die Ruderer weltweit sind ein lustiges Völkchen, und Gastfreundschaft wird überall als Gebot angesehen, wenn auch anders verstanden und interpretiert. Das sollte uns eine Erinnerung sein, auch immer locker und offen Ruderer willkommen zu heißen!

Torsten

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