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Elbe 2023
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Auf der Elbe von Dresden nach Hamburg

   

Weit über 500 km frei fließender Fluss, und das weitgehend naturnah, ohne viel Schiffsverkehr, das reizte doch etliche Wikinger, sich auf diese in Deutschland einmalige, bei ungünstigen Windverhältnissen potentiell sehr anstrengende Tour zu machen: Die Frigga-Mannschaft Martin, Ulrich Bade und Rüdiger fuhr die ganze Strecke, Annette, Stefan und Katrin Manneck waren die Skalli-Mannschaft in der ersten Woche und Thomas, Adrian und Charlotte von den Wilhelmsburgern ruderten dann von Magdeburg bis zu unserem Bootshaus. Silke Bade, unser unentbehrlicher Landdienst, begleitete uns mit Auto und Fahrrad auf der ganzen Strecke.

Aber nicht nur die Elbe ist lang, sondern auch die Autobahn von Hamburg nach Dresden, was für die Logistik bedeutete: Ein Tag Boote mit dem Hänger der Wilhelmsburger nach Dresden bringen, ein Tag Hänger zurückbringen (mit kleinem Hängerproblem, das wir mit Hilfe eines freundlichen Lastwagenfahrers provisorisch lösen konnten) und am dritten Tag mit Silke im Landdienstauto nach Dresden.

Der niedrige Wasserstand sorgte dafür, dass uns unterhalb von Dresden praktisch kein Schiff begegnete. Das sonnige, heiße Wetter war fast zu viel des Guten, für die Rast am sandigen Ufer war Schatten das wichtigste Kriterium. Die Landschaft bis unterhalb von Tangermünde wirkte eher wie eine Savanne, weite ockerfarbene Wiesen mit vereinzelten Baumgruppen, in deren Schatten sich immer wieder kleine Rinderherden drängten. Weiter flussabwärts wurde die Elbe von Auwald begleitet, es gab nur Wasser, Sand und Wald. Richtung Norden wurde es dann kühler, aber immer noch recht warm, und ab und zu regnete es, bis wir die letzten Tage durch Regenwetter nach Hause ruderten.

Hier noch mal ein Auszug aus meiner Fahrtenankündigung: "Diese Tour verbindet die beiden größten Städte an der Elbe. Es geht mit zügiger Strömung durch Dresden. Es folgen immer wieder sehenswerte Städte wie Meißen, Torgau, Wittenberg, Dessau, Magdeburg, Tangermünde und Havelberg. Dazwischen durchfahren wir weite und häufig sehr einsame Natur, zu einem großen Teil im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe. Die Elbe ist bis auf das Wehr Geesthacht frei fließend und hat durchweg gute Strömung, bei westlichen Winden kann es allerdings anstrengend werden. Nach der Schleuse Geesthacht sind wir in der Tideelbe auf Kurs zum heimatlichen Bootshaus."

So war es und wir waren alle begeistert. Wir hatten mit den nötigen Abzweigungen zu den Bootshäusern und Marinas tatsächlich 580 km gerudert.

Weitere Details findet Ihr in den Berichten "Dresden - Magdeburg" und "Durch sechs Bundesländer".

Rüdiger Schmidt}

Teil 1: Dresden - Magdeburg}

In Dresden ging es bei schwül-warmen sonnigen Temperaturen am Sonntagmorgen vom USV TU Dresden Abt. Rudern los. Wir waren zu 6, aufgeteilt auf Skalli und Frigga. Nachdem wir vom Steg abgelegt hatten, merkten wir nach ca. 500 m in der Skalli, dass das Steuer nicht funktionierte. Gegen die Strömung mussten wir zurück zum Steg rudern. Dort fand Stefan eine MacGyver-Lösung (US-Serie, lief bis 1992) und reparierte das Steuer mit einem Kabelbinder.

Dann ging es endlich los. Vorbei am Blauen Wunder, an Schloss Albrechtsberg und unter Brücken durch Dresden bis nach Meißen. Wir mussten immer wieder Pausen einlegen, um Wasser zu trinken. Es war sehr heiß. Die Elbe hatte wenig Wasser. Dies hatte den Vorteil, dass uns keine Schiffe entgegen kamen und wir die gesamte Strecke hindurch immer wieder an kleinen Stränden anlegen und Pause machen konnten. Silke Bade übernahm während der gesamten Tour den Landdienst und transportierte unser Gepäck zu den einzelnen Stationen. Sie sorgte auch für die Verpflegung. In Meißen angekommen, genossen wir Eisbecher direkt an der Elbe und erkundeten anschließend Meißen.

Von Meißen ging es nach Mühlberg, wo sich Stefan und Silke im Mühlberger See abkühlten. Nach Besichtigung des Klosters Marienstern aßen wir im einzigen Restaurant im Ort zu Abend.

Am nächsten Morgen ging es weiter nach Torgau. Bis zu unserer Pause bei der Fährstelle Riesa dachten wir noch, es würde ein so sonniger entspannter Rudertag wie die anderen beiden Tage zuvor werden. Doch plötzlich frischte der Wind auf und Regen und Wellen peitschten gegen unser Boot. Es war ein Kraftakt. Jeder Kilometer kam uns doppelt so weit vor. Nach gefühlt 40 statt der tatsächlichen 28 km erreichten wir endlich Torgau. Dort besichtigten wir u.a. das Schloss Hartenfels einschließlich der Bären im dortigen Schlossgraben.

Am nächsten Tag ging es nach Wittenberg. Der dortige Ruderverein machte eher den Eindruck einer gut geführten Jugendherberge. Die Boote, die an der Bootshalle gelagert wurden, waren eingestaubt und eine Studentenfeier fand auf dem Vereinsgelände statt. Nur die Frau, die das Frühstück für uns vorbereitete, erzählte uns ein wenig vom Verein. So wunderte es mich auch nicht, dass mich auf dem Weg zu den Booten am nächsten Morgen eine Frau fragte, warum man auf der Elbe keine Ruderboote sehen würde.

Ich konnte darauf nur mit den Schultern zucken und erwidern, dass ich es auch nicht wüsste und ich mich das auch schon gefragt hätte.

Es ging weiter. Bei spiegelglatter Elbe erreichten wir den RC Dessau-Rosslau. Dieser Verein war das genaue Gegenteil vom Ruderverein in Wittenberg. Dort wurden wir vom Bootswart erwartet. Die dortigen Ruderer waren sehr gastfreundlich. Es kamen immer mehr vorbei. Wir saßen im Bootshaus zusammen, erzählten und erfrischten uns bei kühlen Getränken. Einfach schön.

Für Stefan, Annette und mich begann am nächsten Morgen der letzte Rudertag der Tour. Nach 66 km erreichten wir Magdeburg. Nach einem sehr steilen Anstieg samt Booten und der Ausrüstung zum Bootshaus der Magdeburger war die Dusche im sehr modernen Bootshaus mehr als willkommen.

Den nächsten Tag verbrachten wir in Magdeburg und trafen uns zum gemeinsamen Abendessen mit Charlotte, Adrian und Thomas im Hundertwasserhaus. Die drei nahmen unsere Plätze in der Skalli für die zweite Teilstrecke von Magdeburg nach Hamburg ein.

Katrin Manneck

Teil 2: Durch sechs Bundesländer

In Magdeburg wechselte die Besatzung des Bootes "Skalli". So waren nun Thomas, Charlotte und Adrian auf dem Weg nach Hamburg. Gut bepackt mit allerhand Fressalien, Sonnencreme und jeder Menge guter Laune ging es am Sonntag vom Ruderclub "Alt-Werder" mit vollem Elan in Richtung Tangermünde. Bei schönstem Wetter wurde auf der Fahrt die schöne Auenlandschaft begutachtet. Total kaputtgerudert (zumindest Adrian) wurde in Tangermünde beim Tangermünder Ruderclub das nächtliche Lager aufgeschlagen und beim lokalen kroatischen Restaurant eingefallen. Mit Isomatten ausgestattet wurde in der Bootshalle genächtigt.

Am Montag ging es in bester Wikingermanier wieder schön flussabwärts in Richtung Havelberg. Das Wetter war schön, die Pausen am Flussufer kräftigend. Am Elbe-Havel-Verbindungskanal angekommen wurde uns klar, dass wir nicht schleusen können. So entschlossen wir uns kurzerhand, an der Schleuse unsere Boote festzumachen und zur Ruderriege Havelberg, unserem Nachtquartier, zu laufen. Nach dem Abendessen wurde noch Sightseeing zum St. Marien Dom mit anschließendem Belohnungseis betrieben.

Nach erholsamem Schlaf in Betten ging es nach einem kleinen Fußmarsch wieder zu den Booten und von dort an weiter Richtung Wittenberge. Man merkte mit jedem weiteren Tag, dass das Rudern einem leichter fiel und die Ausdauer sich verbesserte. Die Mittagspausen wurden am Ufer mit Eierwaffeln, Schokoriegeln und belegten Broten genossen. Die Stimmung war gut. In Wittenberge angekommen wurde das Quartier am Hafen aufgesucht und nach einer Pause in Richtung Abendessen beim Italiener verlassen. Den Abend ließ man dann im Pensionsgarten bei gemütlichem Beisammensein ausklingen.

Am Mittwoch hieß es, eine Etappe noch bis zum Pausentag in Dömitz. Auf der ca. 50 km langen Strecke merkte man schon, dass das schöne Wetter sich so langsam verabschieden würde. An vielen tollen Stränden und Landschaften vorbei wurde gegen Nachmittag der Zielort erreicht. In Mecklenburg (die Betonung liegt hierbei auf der ersten Silbe (mit Dehnungs-c-k, Anm. d. Red.) - so Lehrmeister Martin) angekommen, mussten vor dem Anlegen noch eine Schleuse und ein Regenschauer überwunden werden, bevor wir am Hafen von Silke durchnässt in Empfang genommen wurden. In Dömitz wurden am darauffolgenden Tag die örtliche Festung sowie andere Sehenswürdigkeiten besucht.

Dömitz wurde am Freitag in Richtung Bleckede (auch hier muss man bei der Aussprache aufpassen) verlassen. Bei durchwachsenem Wetter wurden die etwa 50 km bestritten. Im niedersächsischen Städtchen angekommen wurde ausgeruht und ein Teil der Mannschaft ließ es sich im Bräuhaus richtig schmecken.

Am Samstag ruderten wir von Bleckede nach Lauenburg. Da wir später gegen die Tide rudern hätten müssen, wurde von vornherein geplant, nach der kurzen Distanz schon zu campieren, um dann ausgeruht um 5 Uhr früh am Sonntag sich in Richtung Hamburg aufzumachen. Im Schlussteil ließen es beide Boote nochmal richtig laufen. Bei strömenden Regen kamen wir schließlich in Hamburg am Heimathafen der Wikinger an.

Adrian Engler


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