oder Auf den Spuren der Hanse (Niederrhein und Ijssel bis Deventer)
Am Freitag dem 23. August trafen sich Thomas, Rüdiger, Ulrich (Bade)
und Holger um die Boote für die große Rheintour zu verladen. Nach einer
eingermaßen entspannten Fahrt, Thomas und Holger haben sich beim
fahren abgewechselt, wurde am frühen Abend das Bootshaus in Bad Godesberg
erreicht. Nach einem Abendessen mit Rheinblick wurde im Jugendund
im Ergoraum das Nachtlager aufgeschlagen. Nach Schnarchern und
Nichtschnarchern getrennt? Man weiß es nicht genau.
Das richtige Abenteuer begann dann am Sonnabend mit der Überführung
des leeren Bootsanhängers nach Deventer. Holger hatte sich für den freien
Tag extra Wanderschuhe eingepackt, wurde dann aber aufgrund von
Erfahrung mit Anhängern mit nach Deventer geschickt. Der Weg ist das
Ziel. Diese Philosophie hätte er wohl besser nicht laut ausgesprochen, die
Rückreise mit Bus und Bahn nach Godesber g zog sich hin. Ankunft am
Bootshaus: halb eins in der Nacht.
Sonntag dann der erste Rudertag. Von Godesberg nach Köln. Conny war
am Sonnabend Nachmittag angekommen, Moritz nach Verwandtenbesuch in
Bonn am Morgen. Abendessen auf einem Schiff auf dem Rhein, anschließend
mit der Straßenbahn ins Zentrum - Sightseeing.
Montag ging es dann gleich weiter mit aufregendem Ruderprogramm.
Nach einer schönen, aber nicht ganz stressfreien Fahrt mit Pausen bei Bayer
(vormittags Leverkusen, Daniel war nicht da, nachmittags Dormagen) kamen
wir dann in Neuss an. Conni fuhr gleich vom Bootshaus zum Bahnhof. Wie
zur Entschädigung für die aufregende Fahrt war in Neuss Schützenfest
und so durften wir uns den größten Schützenumzug der Gegend ansehen
während wir auf Stefans Ankunft warteten. Länge des Zuges: eine gute
halbe Stunde.
Dienstag ging es weiter nach Homberg. Vor Düsseldorf hatte uns die
Fahrtenleitung gewarnt, da sei mit Stress zu rechnen. Stimmte dann aber
gar nicht. Beim Homburger RC Germania trafen wir dann auch einen
Bekannten. Einer der Alt-Jugendlichen(?) schwärmte von seinem Besuch
im Hamburger Hafen, und möchte uns mal wieder besuchen, wenn er
mit der Ausbildung fertig ist. Zum Abendessen waren wir im Biergarten
mit Rheinblick und konnten beobachten, wie die Profis vom Rhein in die
Nebengewässer abbiegen. Beeindruckend.
Mittwoch änderte sich dann die Landschaft. Nach zwei Tagen Industriekulisse
wurde es wieder etwas idyllischer und der Rhein breiter. Auch der
Stress durch Schiffsverkehr ließ nach. Zwar nicht weniger Verkehr, dafür
aber mehr Platz. Abends begann in Wesel dann der Ruhetag mit Wäsche
waschen.
Der Donnerstag wurde zur Stadtbesichtigung und zum Einkauf genutzt.
Wesel ist eine alte Hansestadt. Nur sieht man davon nichts mehr, da
die Stadt im Krieg zu 98% zerstört wurde, entsprechend gibt es kaum
alte Bausubstanz. Holgers Wanderschuhe wurden nicht gebraucht und
entwickelten sich zum Running Gag. In Wesel verließ Moritz die Truppe
und wurde durch Katrin (Manneck) ersetzt.
Am Freitag ging es dann wieder weiter. Zum Emmericher Kanuverein dem
letzen Quartier in Deutschland. Hier bestand die Möglichkeit im Bootshaus
selbst zu kochen, die von einigen auch genutzt wurde.
Am Sonnabend wurden nach fast einer Woche rudern die letzten deutschen
Rheinkilometer absolviert, bevor es in den Niederlanden auf dem
Pannerdensch Kanaal zu Nederrijn nach Arnhem ging. Hier war gerade
Anfängerausbildung, und die Leute freuten sich über die orangen T-Shirts
der Wikinger. Eine Übernachtung im Bootshaus war hier leider nicht
möglich, weshalb das Quartier diesmal am anderen Ende der Stadt in der
Jugendherberge war. Auch mal ganz schön sich nicht selbst ums Frühstück
kümmern zu müssen. Auch ein Personalwechsel stand hier wieder an. Stefan
musste wieder nach Hause, dafür kam Sigrid. Abends lag noch eine
Stadtbesichtigung an. Auch ganz hübsch.
Sonntag ging es dann erst wieder ein paar Kilometer
flussauf, bevor auf
die Ijssel abgebogen werden konnte. Hier ging es dann, leider nicht ganz
entspannt, nach Zutphen. Unter den vielen Motorbootfahrern waren leider
auch viele die sich wie Sonntagsfahrer verhielten.
Auf dem Weg zum Bootshaus kam ein Einer mit Motorbootbegleitung
entgegen, und der Steg war voller Leute. Es war gerade Bootstaufe, und
da das Buffet reichlich war, durften die Wikinger mit essen. Wegen der
orangen Hemden? Vielleicht, sie wurden auch hier bewundert. In die Stadt
ging es dementsprechend nur noch zur Besichtigung und zum Eissessen.
Am Montag wurde die letzte Etappe der Fahrt, zur Hansestadt Deventer,
in Angrff genommen. Diese verlief ziemlich entspannt. Die ganzen
Sonntagsfahrer mussten wieder arbeiten, wahrscheinlich um das Benzin zu
bezahlen, das sie am Sonntag verbrannt hatten.
Nachdem die Boote geputzt und verladen und die Ruderer geduscht
waren, konnte die letzte Stadtbesichtigung der Reise in Angriff genommen
werden. Katrin wurde zum Bahnhof gebracht, die anderen haben noch
gemeinsam auf dem Marktplatz gegessen. Das Gewitter führte zu etwas
engerem Zusammenrücken unter dem Schirm und zu irritierten Blicken der
anderen Touristen und der Einheimischen.
Am Dienstag ging es dann wieder nach Hamburg, diesmal zu fünft, hat
auch gepasst. Thomas und Holger haben sich wieder mit Fahren abgewechselt
und dann den Bootsanhänger nach Wilhelmsburg gebracht. Diesmal
ohne stecken zu bleiben.
Besuchte Hansestädte: Köln, (Duisburg), Wesel, Emmerich, Arnhem,
Zutphen, Deventer.
Holger Martens
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