Die Sternfahrt der Hamburger Wanderruderer zu den Wikingern im Sommer letzten Jahres hat mich so begeistet, daß ich auch diesmal dem Aufruf gefolgt bin, unsere Aktiven bei der Entgegennahme ihrer Preise ,
gleich 2 Preise für die erfolgreichsten Hamburger Wanderruderer!!!
zu unterstützen.
Eigentlich hatte ich gedacht, nur als Staffage zu erscheinen, doch als ich am Bootshaus ankam, fehlte noch einer, um ein weiteres Boot zu Wasser bringen zu können. Also unterlag ich den charmanten Überredungskünsten, weil man ja nur einen Steuermann brauchte und stieg nach XX Jahren wieder ins Boot. Es kam mir vor, als hätte ich gestern zuletzt im Boot gesessen, so vertraut war alles noch und mit Anne und Martin waren wir in kurzer Zeit ein vertrautes Team.
Als wir nach kurzer Querung der Elbe in den Oberhafenkanal zur Brandshofer Schleuse einbogen, sahen
wir die Barke vom RV Süderelbe sowie einen Doppelzweier von uns, die sich anscheinend miteinander unterhielten. Beim Näherkommen stellte sich dann aber heraus, daß die Barke bei dem herschenden ablaufendem Wasser in Legerwall-Position auf Schlick aufgelaufen war und aus eigener Kraft nicht wieder frei kam. Auch ein zu Hilfe gerufener Motorkreuzer bekam die Barke nicht frei. Im Gegenteil, bei Übergabe des Abschleppseiles durch unser Boot und zu frühes Anziehen des Motorbootes wurde unsere
Flagge abgerissen, das Schleppseil brach und flog unsereren Ruderern noch um die Ohren. Zum Glück ist aber keiner zu Schaden gekommen, nur die Besatzung der Barke war für ca. 6 Stunden gefangen und
musste die neue Flut abwarten. An diesem Sonnabend hatten wir herrlichen Sonnenschein, allerdings recht kühlen Wind und es war bestimmt nicht angenehm die ganze Zeit im Boot sitzen zu müssen.
Die anderen teilnehmenden Boote sammelten sich vor der Brandshofer Schleuse um gemeinsam zur Bille hochgeschleust zu werden. An der Schleuse stand ein Fernsehteam vom NDR, der die Szene aufnahm.
In der großen Schleusenkammer sollten dann alle Ruderer für die spätere Sendung auf Kommando „Guten Abend Hamburg“ sagen. Einige Bilder unserer Sternfahrt gab es abends beim Abendjournal auf NDR3.
Beim RV Bille angekommen wurden wir mit einem Willkommenstrunk begrüßt. Man traf sich mit alten Freunden und Bekannten aus anderer Vereinen zum Klönschnack bis dann die Wanderpreise verliehen wurden. Die WDW erhielt den ersten Preis „Auf dem Wasser zu allen Vereinen“ und den ersten Preis für
die nach Mitgliederzahl gestaffelte durchschnittlich größte Ruderleistung pro Ruderer p.a.
Beim Aufbruch und Heimkehr habe ich mich kurz entschlossen, selbst einmal wieder die Skulls in die Hand zu nehmen, und ich kann mich nur wiederholen, es war als sei das letzte mal Rudern gestern gewesen. So ging es dann zurück über den Bille-Kanal , Tiefstaakschleuse ins heimatliche Revier.
Fazit: Ein schöner Tag in einer guten Kameradschaft mit neuer Lust zum Weiterrudern.
Hans Hermann Eggers
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