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Haertetest 2011
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Wikinger im Härtetest

Von Schleswig nach Eckernförde

   

"Ihr seid Helden", wurden wir am Strand von Schuby, kurz vor Damp, begrüßt. Ich war glücklich, glaubte die Tour schon so gut wie geschafft. Dabei waren erst zwei Drittel der Strecke zurückgelegt, und das härteste Stück stand uns noch bevor. Das ahnte ich aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Nun aber der Reihe nach:

Gestartet waren wir am 30.07.2011 um sechs Uhr in der Frühe in Schleswig, zu bewältigen den Härtetest, der erst vierzig Kilometer die Schlei hinab führt und dann vierzig Kilometer über die offene Ostsee bis Eckernförde.

"Wenn Du die 100 km-Tidenrallye um Pagensand herum bewältigt hast, dann sind die 80 km jetzt bei strömungslosem Gewässer kein Problem für Dich", so wurde mir Mut gemacht, als ich mich beim ausrichtenden Ruderclub Eckernförde schüchtern danach erkundigte, ob ich mit ihnen mitfahren könnte. Pagensand hatte ich ja gerade zwei Wochen tatsächlich zuvor umrundet, war also noch im Training, und auch die Gewässer kannte ich: Die Schlei war mir bekannt aus unserer Wanderfahrt 2008, und die Ostsee hatte ich berudert letztes Jahr, als wir zusammen mit den Gravensteinern die dänische Insel Alsen umrundeten.

Unser Boot war die Eckernförder "Ringelnatter II", ein Vierer mit Steuermann, als D-Gig mit Stummelauslegern ein richtiges Schlachtschiff, welches auch bei Wind und Wellen gut in der See lag. Anders dagegen Mannschaften in schmalen C-Gigs, die bereits nach dem Übergang von der Kleinen in die Große Breite Wasser schöpfen mussten. Dabei war es gar nicht einmal so windig, gegen Stärke vier, gerade unterhalb der Schaumkronengrenze.

War der Himmel am Morgen noch unheilvoll-drohend wolkenbepackt, lichtete sich das Firmament schnell, und bereits bei unserer ersten Pause am Strand von Arnis gegen zehn Uhr hatten wir blendendes Sonnenwetter. Bei ablandigem Wind waren auch die letzten Schlei-Kilometer, wo es noch einmal eng wird und wir uns die enge Fahrrinne mit Motor- und Segelyachten teilen mussten, schnell geschafft. Noch einmal Wechsel im Boot, ich kam vom Schlagplatz auf den des Steuermanns, tat sich vor mir die Ostsee auf - glatt, weit, sonnenbeschienen, nur eine leicht atmende Dünung ließ ahnen, dass wir uns auf einem Meer befanden. Es war einfach grandios.

Nach zwei Drittel der Strecke die zweite und letzte Pause, am Badestrand Schuby vor Damp. Vielleicht war die Pause für mich zu lang oder die Sonne machte sich bemerkbar, jedenfalls wurde für mich das letzte Drittel am anstrengendsten. Wir waren inzwischen in die Eckernförder Bucht abgebogen, bekamen Gegenwind, und die Kilometer zogen und zogen sich, bis sich endlich die erste Bebauung der Stadt zeigte. Gegen 16 Uhr waren wir am Ziel.

Jetzt weiß ich, woher der Härtetest seinen Namen hat. Er ist hart. Ohne das Training im Frühjahr für die 100 km-Tour rund Pagensand hätte ich die Tour nicht durchgestanden.

Ulrich


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