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Osterfahrt2010
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Zwischen Müritz und Rheinsberg - Ostern 2010

   

„Klatsch“ machte es unter dem donnernden Handschlag von Torsten, und von dem Schoko-Osterküken war nur noch Brei übrig. „Was sagt denn Dein Therapeut dazu?“, fragte Martin besorgt Torsten.

Diese Szene vom Frühstückstisch in der Jugendherberge Prebelow lässt erahnen, dass wir Osterfahrer auf der Tour von Mirow nach Rheinsberg eine entspannte Truppe waren. Dazu trug wesentlich das Wetter bei, das entgegen der trübseligen Vorhersagen die ganze Zeit hindurch trocken war, mit Ausnahme des ersten Drittels vom Ostermontag. Aber auch hier trockneten ab der ersten Pause die Klamotten bereits im Boot, so dass sich beim Einsteigen in die Autos niemand mit nassen Sachen in die Polster setzte.

Karfreitag nahmen wir am späten Vormittag unsere Boote beim Ruderverein „Blau-Weiß“ Mirow in Empfang, „Jahn“, einen geklinkerten, top-gepflegten B-Zweier von 1954, und „Müritz“, eine Plastikschüssel, in der man auch als Steuermann seine Beine lang machen konnte, weil der dritte Ruderersitz ausgebaut war.

Der Verein dümpelt mit 54 Mitgliedern so vor sich hin, ihm fehlt der Nachwuchs, weil die Jugendlichen so weite Schulwege haben, dass sie auf Freizeitaktivitäten wie das Rudern abends keinen Bock mehr haben. Ein Plus des Vereins ist seine ideale Lage mitten in der mecklenburgischen Seenplatte. Allein als wir ankamen, waren zwei Busse mit Schülern aus Kassel zu Besuch, die dort eine Woche Trainingslager hatten und sich auf dem Hausgewässer, dem Mirower See, mit seiner zwei Kilometer langen Regattastrecke austobten.

Uns sechs Hamburger – Katrin, Stefan II, Jörg, Martin, Torsten und mich – zog es natürlich weiter hinaus: Noch am Freitag ging es über die Müritz – spiegelglattes Wasser, getaucht in zartes Abendrot, kein Vergleich zum aufgepeitschten Gewässer, welches wir im Sommer letzten Jahres berudert hatten – ins 22 km entfernte Zielow, Samstag 31 km weit ins brandenburgische Prebelow und Sonntag von dort nach Rheinsberg, neun Kilometer südlich. Auf dem Rückweg machten Martin, Torsten und ich noch einen Abstecher in den Schwarzsee zum Flecken Zechlin, weil wir das gute Wetter ausnutzen wollten. Zurück in Prebelow hatten wir dann 34 Kilometer auf dem Tacho. Dafür entschieden wir uns dann Montag für die Heimreise für den kurzen Weg zurück nach Mirow, 19 km. Bei stürmischem Wetter und Graupelschauern verzichteten wir auf einen Schlenker von acht Kilometern, wo wir auch einmal das Boot an der Fleether Mühle hätten umtragen müssen. Dabei hatten wir mit dem Umtragen gar keine schlechte Erfahrung gemacht, als wir am Freitag auf halbem Weg an der Bolter Schleuse vorbeikamen, die zugeschüttet ist. Es gab einen Steg, so dass wir nicht nass aussteigen mussten, und auch ein Bootswagen fand sich.

Obwohl die Tagesetappen kurz waren, wir uns, da wir in Jugendherbergen untergebracht waren, morgens nach dem Aufstehen und abends bei der Heimkehr gleich an einen gedeckten Tisch setzen konnten, keine Zelte auf- und abbauen mussten, waren wir doch alle abends todmüde. Zweimal fanden sich welche für eine Skatrunde, das wars. Sonst hingen wir ab, texteten bestenfalls noch nach Hause: „Dritter Tag in Folge trocken und sonnig, etwa fünf von 34 Kilometern im T-Shirt. Geniale Abendstimmung – windstill, gleißend rot der Feuerball der Sonne, blau leuchtend der See, grün die Wipfel der Tannen.“

Ich hätte gern mehr solche Eindrücke im Jahr.

Ulrich Rothe

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