Eintrag Wasserzeit X.0-1 / Pos.
Weltraumstation Ratzeburger RC
/ Capt. Rüdiger G. Schmidt:
Die Mission steht unt. ungünstigem
Stern. Starship Wotan ist
gerade noch rechtzeitig aus dem
Reparaturdock überführt worden.
Ich muß ohne meinen Maschinisten
Goeing auskommen. Wir
kommen erst um Start + 0.30 los.
H2O-Strahlung der letzten Tage
hat jetzt aufgehört, und wir steuern
problemlos durch die Alstergalaxie
zu Station Dresdenia, von
wo aus uns Weltraumfrachter
Mitsubishi ins Operationsgeb.
Ratzeburger See überführt.
Abends biwakieren wir auf der
Weltraumstation Ratzeburger
RC.
Eintr. Wasserzeit X.0-2 / Pos. 15
Lichtj. vor Weltraumstation Ratzeburger
See / 1. Off. Mr. Gesche:
Durch Übertrag.Fehler ist unsere
Ankunft bei der Weltraumstation
Ratzeburger RC nicht angekündigt.
Glücklicherweise kann uns
kurzfristig der dortige Maschinist
K.Kotsche in Empfang nehmen.
Er interessiert sich für Teiln. an
späteren Missionen der Wotan.
Eintr. Wasserzeit X.1-1 / Pos.
Sat. Fährhaus Rotenhusen /
Stabsärztin Dr. Scheffler:
Ausdocken von Ratzeburger RC
und Umrunden seines Barlach-
Domes gestalten sich einfach und
kurzweilig. Auf der Fahrt durch
die Ratzeburger See-Wolke
kommt es zu Kursunstimmigkeien
zw. dem Capt. und dem 1.
Off., so daß wir in eine feindl.
Flotte der Segelonen geraten. Vor
dem Zus.Stoß dreht sie jedoch ab,
so daß wir ohne Torpedobeschuß
die Fahrt fortsetzen können. Die
Seewolke liegt in einem Gebiet
der Raum-Zeit-Verschiebung.
Wir können gleichzeitig Start und
Ziel sehen, ohne daß wir vorwärts
zu kommen scheinen.
Eintr. Wasserzeit X.1-2 / Pos.
Wakenitz-Wurmloch / Stabsärztin
Dr. Scheffler:
Die o.g. Wolke mündet in das
Wakenitz-Wurmloch, in dem die
Spektralfarben dreidimens. nach
urwaldgrün verschoben sind.
Mannschaft ist ergriffen von der
Schönheit dieser Galaxie m.
Ausn. des 1. Off. Mr. Gesche.
Auf Vulkanien scheint die Farbe
Grün Ausweichstreß hervorzurufen,
jedenfalls versucht Mr. Gesche
die Geschwindigkeit auf
Warp 8 hochzufahren, obwohl
die Wotan nur Warp 6 schafft.
Trotzdem Ankunft an der Weltraumstation
Lübecker RG um +
3.00.
Eintr. Wasserzeit X.2-1 / Pos.
Weltraumstat. Möllner RC / Capt.
Rüdiger G. Schmidt:
Auf der Weiterfahrt zur Weltraumstation
Möllner RC müssen
wir jeweils Funkpeilung mit
Schleusensatelliten in kurzen Abständen
aufnehmen. Unterwegs
treffen wir auf ein unbekanntes
Schiff, daß nicht der Ruderförderation
angehört, aber freundlich
gesonnen zu sein scheint. Da es
Warp 7 schafft, dürfen wir den
Traktorstrahl nicht ausfahren.
Dafür übernimmt es aber die
Kommunikation mit den Satelliten,
sodaß wir ohne Verzögerung
bei den Satelliten vorankommen.
Der Korridor ist nicht geradlinig
geführt sondern idyllisch, die
Technik veraltet, und es kommen
Erinnerungen an meine Ausbildungszeit
auf der Ruderakademie
auf. Unterwegs besuchen wir den
Planeten Berkenthin. Um einen
alten Bruchsteintempel herum
direkt am Korridor liegen die alten
Stegnitzfahrt-Weltraumfahrer
begraben. Ankunft an Weltraumstat.
Möllner RC um – 0.45.
Auch diese leidet wie die unsrige
an Personalmangel, bringt aber
Erstaunliches zustande, da die
Familien der Besatzungsmitglieder
in den Betrieb einbezogen
sind.
Eintr. Wasserzeit X.2-2 / gleiche
Pos. / Stabsärztin Dr. Scheffler:
Die scharfgewürzte Nahrung der
Pennyaner findet nach anfängl.
Skepsis das Wohlwollen unseres
Gourmets Capt. Schmidt. Zuvor
Besuch des Tempelberges auf
dem Planeten Mölln. Seinem
zeitweiligen Senator Till
Ulenspeegel ist ein Denkmal gewidmet,
obwohl er verarmt dem
Planeten nur noch Steine hat hinterlassen
können.
Eintr. Wasserzeit X.3-1 / Pos.
Elbe-Lübeck-Korr., Kometenfeld
Güster / Wissensch. Off. Prof.
Rothe:
Wir haben ein Außenteam gebildet
und uns auf einen Kometen
des Güsterfeldes beamen lassen.
Hier liegt eine verlassene Freizeitwelt,
die ich sogleich eingehend
durch hüpfenden Überschlag
untersuche, um das Freizeitverhalten
der Güsterianer zu
erforschen. Der 1. Off. Mr. Gesche
findet das „faszinierend“,
seine vulkan. Abgeklärtheit hindert
ihn aber daran, am Experiment
teilzuhaben.
Eintr. Wasserzeit X.3-2 / Pos.
Planet Lauenburg / 1. Off. Mr.
Gesche:
Nach Tagen der ruhigen Fahrt
legen wir unter widrigen Umständen
an der Weltraumstation
Lauenburger RC an, fast wären
wir wieder in den freien Orbit
hinausgetragen worden. Diese
Weltraumstation hat genauso wie
unsere mit häufiger übermäßiger
horizontaler H2O-Strahlung zu
kämpfen. Der Planet Lauenburg
fällt hingegen jahrhundertealte
Wohngebiete und Tempel direkt
am Geesthang gelegen auf. Ein
altertümliches Starship mit dem
Namen „Kaiser Wilhelm“ legt
gerade bei unserem Erkundungsgang
an.
Eintr. Wasserzeit X.4-1 / gleiche
Pos. / Stabsärztin Dr. Scheffler:
Wegen der Kürze der heutigen
Strecke nutzen wir die Zeit, um
den Planeten Lauenburg eingehender
zu untersuchen. Hier hat
sich der älteste noch bestehende
Satellit Palmschleuse in altertümlichen,
ovalen Rundungen erhalten,
Ausgangspunkt des früheren
Elbe-Lübeck-Korridors. Er ist
nicht mehr nutzbar. Leider kann
ich das Gesehene kaum genießen,
da Capt. Schmidt ständig unter
Zeitdruck zu stehen scheint.
Eintr. Wasserzeit X.4-2 / Weltraumstat.
RG Geesthacht / Wissensch.
Off. Prof. Rothe:
Wir sind in einem Raum-Zeit-
Fenster widriger Sonnenwinde,
die Kalbswellen verursachen,
größer als die Wotan. Zweimal
geraten wir hier herein, so daß
unser Starship auf Heck und Bug
der Orbit eindringen kann. Das
Ausfahren des Schutzschildes
kann kaum das Schlimmste verhindern.
Das der Oberelbkorridor
genauso heftigen Sonnenwinden
wie der Unterelbkorridor ausgesetzt
ist, hat selbst Capt. Schmidt
nicht geahnt. Erschwerend
kommt hinzu, das vom Rande des
Geestplaneten Aufbauten (Buhnen)
hinausragen, die in der horizontalen
H2O-Strahlung nicht
sichtbar sind. Einmal kollidieren
wir mit so einem Hindernis. Es
bleibt nur ein schmaler, einigermaßen
ruhiger Streifen zwischen
den Kälbern und den Buhnen, wo
man gefahrlos vorwärtskommt.
Schon das Ablegemanöver war
schwierig. Ich hatte kaum Führung
am Steuer, Capt. Schmidt
war am Steg, gegen den wir gedrückt
wurden, nicht in der Lage
einzugreifen, der 1. Off. drückte
mit aller Kraft uns vom Steg gegen
den Wind weg, und die
Stabsärztin auf Bug mußte uns in
ders. Sekunde vom Steg wegbringen,
ehe der Wind uns wieder
dagegendrückte. Dementsprechend
aufgeregt war die Stimmung
an Bord. Es war der
schwierigste Teil unserer Mission.
Die Sauna der Weltraumstat.
RG Geesthacht, weichte nachher
wieder die angespannten Nerven
auf.
Eintr. X.5-1 / Weltraumstat.
WRGW / Stabsärztin Dr. Scheffler:
Die Sonnenwinde des Vortages
haben sich gelegt. Auf der Weltraumstat.
RG Geesthacht haben
wir zwei Starships der Weltraumstat.
WSAP getroffen, u. mit
ihnen die Weiterfahrt auf dem
Elbkorridor im Konvoi abgemacht.
Doch schon auf der Fahrt
zum Sat. Schleuse Geesthacht
wird klar, daß diese beiden Schiffe
nur mit max. Warp 1,5 unterwegs
sind u. zurückbleiben müssen.
So kommen wir unt. besten
Bedingungen durch die verschiedenen
Marsch-Galaxien zu unserer
Mutterweltraumstat. WRGW
zurück. Diese Strecke ist unsere
Hausstrecke, so daß der Wotan
den Weg fast von allein findet.
Überhaupt macht sich heute die
Eingespieltheit der Mannschaft
bemerkbar, die hohes Warp ermöglicht,
bei geringem Energieeinsatz.
André Gesche
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