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Reinfeld

 

 

 
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Immer im Kreis

Die 100km-Herrenteich-Regatta in Reinfeld

   

In Reinfeld, da gibt es einen Karpfenteich, auch Herrenteich genannt. Dieser ist wohl das kleinste Ruderrevier Deutschlands. Die den Wikingern wohl bekannte Reinfelder Rudergemeinschaft rudert hier auf einem Teich-Rundkurs von sagenhaften 3 Kilometern Länge. Das Revier bietet sich nicht nur zum Skiffen und Kentern an, nein, hier wird auch Regatta gerudert!

Nun begab es sich zur Grünkohlfahrt (von Hann. Münden nach Minden in zwei Tagen), dass Thomas Haarhoff (RISH) uns Wikinger (Ulrich und mich) ansprach, ob wir nicht Lust hätten, eine 100 km-Regatta auf eben jenem Herrenteich mit zu rudern - allerdings als Teil einer Staffelmannschaft im Gig-Boot (2er plus Steuermann).

Verrückt, wie wir nun einmal sind, sagten wir sofort zu.

Zum Freitag Abend reisten wir nach Reinfeld an, um dort im Bootshaus reichlich Nudeln zu essen und auf Luma zu übernachten. Denn am 28. März hieß es früh ab 7 Uhr auf den Herrenteich zu rudern. 100 km sollten es werden, also 33 Runden a 3 km auf dem Teich kreiseln, plus 1 Zusatz-Kilometer zum Schluss (Zeitlimit: 12 Stunden rudern).

Im Prinzip ruderte sich das Ganze recht gut. Da wir aber als Staffelmannschaft ruderten, und so gar nicht aufeinander eingerudert waren, war auch so manche mühseelige Keulerei mit dabei. Zudem war es recht windig. Den Teich gen Norden hin hatte es hilfreichen Schiebewind, den wir übel mit Gegenwind gen Süden hin mit Zinsen zurück zu zahlen hatten. Diese Mischung aus entspanntem und hartem Rudern ließ uns aber die Runden auf dem Teich recht abwechslungsreich dahin kreiseln. Trotz der scheinbar immer wieder gleichen Runde wurde einem irgendwie nicht langweilig. Das Treiben liebestoller Haubentaucher sorgte für zusätzliche Belustigung.

Nun mag es seltsam klingen, aber "hart" war an dieser Regatta vor allem die lange Pause mittendrin: Wir fuhren als Staffelmannschaft zu fünf Ruderern in einem Gig-2er +. Also mußte jeder für 12 bis 13 Runden pausieren! Ich selbst lungerte mittendrin für gute 4 Stunden (!) im Bootshaus herum, und versuchte vor Verzweiflung und ohne Erfolg auf meiner Luma im Bootshaus zu schlafen. Nach dieser langen Zwangspause (mit auch zu viel an Kaffee und Kuchen) war ich völlig übermüdet und lustlos. Dann standen aber 13 weitere Ruder-Runden (plus den einen Kilometer zum Schluß) an... Ohne den steifen Wind und die wilden Haubentaucher wäre ich wohl vom Rollsitz gefallen...

Wir blieben aber im Zeitlimit: 11,5 Stunden auf dem Teich für 100 km. Nicht toll, aber immerhin doch noch als Erfolg wertbar.

Soll ich nun diese Regatta auf dem Herrenteich zusammenfassen, so schreibe ich:

Ein tolles Erlebnis für Langstrecken-Ruderer - vor allem, wenn man KEINE Pause mittendrin macht, sondern die ganzen 100 km ("Elefanten-Runde") als eine Mannschaft durch rudert, die zuvor auch zusammen trainiert hat. Für jeden hieße auch das nur ca. 66 km rudern und 34 km steuern.

In jedem Fall sind die Reinfelder und Thomas Haarhoff wirklich sensationell: Die Veranstaltung war (trotz geringer Beteiligung von nur drei Booten) perfekt organisiert! Es mangelte an nichts. Gutes Essen und Trinken, auch Kaffee und Kuchen, Unterkunft, Duschen und auch eine Sieger-Ehrung danach. Da blieben keine Wünsche der Athleten offen :-)

Also, ihr wilden Wikinger: Ran an die Skulls und gut trainieren, damit wir gemeinsam als eine Mannschaft 2016 auf dem Herrenteich den Haubentauchern zeigen können, wo der Elefant seinen Rüssel hat...

Michael Brunke


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