schön war die ca. 90km lange Saartour, obwohl sie doch schon wenige Kilometer nach dem Start mit Pannen anfing........aber der Reihe nach:
bei schönstem Wetter fuhren wir vier, Reinhard, Ulrich, André und Jörg am Mittwoch, dem 13. Juni, nachmittags dann los mit der Bahn ab Hauptbahnhof in Richtung Saarbrücken, via Hannover, Göttingen, Kassel, Fulda, Frankfurt und Mannheim.
Schon kurz hinter Hannover begann die Odyssee: unser ICE streikte und das nicht nur einmal... nach drei Pannenstopps auf freier Strecke mußten alle Passagiere in Göttingen umsteigen in den darauffolgenden ICE. somit waren unsere Platzreservierungen hinfällig.......trotzdem hat dann doch noch alles gut geklappt, und wir trafen am späten Abend in Saarbrücken ein. Nach einer kurzen Taxifahrt zum Bootshaus des Ruderclubs "Undine" wurden wir dort vom Ruderwart empfangen, der uns zugleich alles Wichtige erklärte. "Undine" ist ein wohlhabender Klub mit ca. 400 Mitgliedern, wobei auch einige davon im Nationalkader mitru-dern......also ein etwas anderer Klub als die Wikinger...... ;-)
Unser "Schlafsaal" war die Herrenumkleidekabine; doch das war alles völlig o.k. Unsere mitgebrachten Schlafsäcke und Isomatten bewährten sich zum ersten Mal. Am nächsten Morgen sollte es dann endlich losgehen mit dem Rudern: bei wiederum schönstem Wetter legten wir mit dem Mahagonivierer ab in Richtung Saarlouis, unserer zweiten übernachtungsstation. Dieses schwere Klinkerboot erinnerte an unseren Odin und ließ sich hervorragend rudern. Allerdings war uns schon vorher bekannt, daß einige Saarschleusen reparaturbedingt den Betrieb unterbrochen hatten, und wir somit einige Male zum "Bootumsetzen" gezwungen waren... sehen wir das mal positiv: das schwere Boot samt Gepäck = mehrere Krafttraingseinheiten... ;-)
Doch das Wetter änderte sich leider: auf der Höhe des Weltkulturerbe Völklinger Hütte kamen wir in ein schweres Gewitter. Hier hatten wir auch leider keine Gelegenheit, uns vor den Regenmassen zu schützen oder auszusteigen, denn das Ufer bestand beiderseitig über mehrere Kilometer aus Spundwänden ohne Anlegemöglichkeit......aber es klarte wieder auf und wir erreichten klatschnaß am Spätnachmittag den Kanuclub Undine Saarlouis. Nachdem wir unser Gepäck im Bootshaus verstaut hatten, schauten wir uns die Stadt an: eine vaubansche Festung aus der Zeit, als die deutsch-französische Grenze weiter östlich als heute direkt an der Saar verlief.
Am nächsten Tag ruderten wir weiter in Richtung Merzig. über diese Strecke ist nicht viel Aufregendes zu berichten, außer, daß die Autobahn Saarbrücken-Luxemburg dicht vorbeiführte und sehr laut war. Nachmittags kamen wir am Campingplatz des Kanuklub Merzig an, wo wir unser mitgebrachtes Viermannzelt aufbauten und die Sachen trocknen lassen konnten. der Ortskern liegt nur einen Steinwurf entfernt; das hieß für uns: Stadtbesichtigung. War Saarlouis noch sehr französisch-lothringisch, so hatte Merzig schon einen sehr rheinischen Charakter. Ziemlich k.o. landeten wir schließlich im glücklicherweise wasserdichten Zelt, denn in der Nacht schüttete es wieder wie aus Eimern. Am nächsten Morgen war alles wieder o.k. und wir starteten in Richtung der weltberühmten und wunderschönen Saarschleife mit kurz darauf folgendem Zwischenstopp in Mettlach. Hier merkt man schon, daß es kein armer Ort ist, denn hier befinden sich die Hauptverwaltung und eine große Produktionsstätte von Villeroy & Boch. Das gleichnamige Museum und die schöne Altstadt waren natürlich ein Muß für uns.
Wir ruderten weiter und erreichten am Spätnachmittag das malerische Saarburg kurz vor der Moselmündung. Auf diesem Stück durchruderten wir bei gutem Wetter die "Weinsaar", denn hier beginnt das Weinanbaugebiet "Mosel, Saar, Ruwer" (eine malerische Strecke).
Gerade in Saarburg angekommen und die Boote aus dem Wasser geholt, kam auch hier ein gewaltiger Regenschauer runter... nochmals viel Glück gehabt... Die Sonne zeigte sich schnell wieder von ihrer besten Seite und wir besichtigten diesen schönen Ort mit seinem einzigartigen in-nerdörflichen Wasserfall. Den Mahagonivierer durften wir beim "Saarburger Ruderclub" abgeben und wir fuhren abends per Bahn zurück zur letzten übernachtung nach Saarbruecken zur "Undine", von wo wir dann am Sonntag nachmittag wiederum per Bahn unsere Heimreise antraten, dies-mal durch das ebenfalls schöne Nahetal via Frankfurt, Fulda, Kassel, Göttingen und Hannover. Den Sonntagvormittag gestalteten wir jedoch noch völlig unterschiedlich:
- Reinhard: relaxen an der Saarbrücker Saar
- Ulrich: Verwandtenbesuch in Saarbrücken
- André: Stadtbesichtigung Saarbrücken
- Jörg: Besichtigung Weltkulturerbe Völklinger Hütte (beeindruckend!!)
Spät abends erreichten wir dann durchtrainiert und wohl erhalten Hamburg
......eine schöne Tour........
Jörg Helm
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