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Sauerland-Tour

20. Juli bis 30. Juli 2017

   

Eine Wanderruder-Tour für Anfängerinnen und Anfänger auf den Stauseen des Sauerlandes. Organisiert von André. Wer André kennt, weiß: Eine Wanderruder-Tour ist ein ganzheitliches Erlebnis. Neben den Fahrten auf dem Wasser gehören auch wunderschöne Wanderungen, Kultur, Geschichte und Landeskunde der Umgebung und natürlich auch Entspannung zum Programm.

Diese Ruderwanderfahrt sollte vor allen Dingen Ungeübten die Gelegenheit bieten, die Rudertechnik kompakt zu erlernen und zu üben. So waren eine Spät-Anfängerin (Alexandra) mit bisher circa 40 Ruderkilometern, zwei Schüler (Maximilian und Moritz) mit Vorkenntnissen, ein Auszubildender (Tasin) mit circa 700 Ruderkilometern und einige langjährig erfahrene Ruderkollegen (Wolfram, Jochen, Oliver und André) mit dabei. Die ersten drei Tage verbrachte auch Verena als Nichtrudererin mit uns und erfreute sich an dem Kultur- und Wanderprogramm.

Das Ziel unserer Anreise aus Hamburg war der Ruderclub Biggesee in Olpe. (Die Stadt liegt im Regierungsbezirk Arnsberg im Südosten von Nordrhein-Westfalen.) Nachdem wir uns von der Anfahrt im Auto bzw. Zug erholt hatten, im Ruderhaus einquartiert und den Kühlschrank gefüllt hatten, haben wir für die erste Rudertour noch am selben Abend zwei Boote für den Bootsanhänger klar gemacht. Stepan vom RC Biggesee hat uns die Boote dann liebenswürdigerweise zum Listersee gefahren. Dort herrschte ausgelassene Sommerabendbadeseestimmung.

Die Stauseen im Ruhrgebiet sind beliebte Ausflugsziele. Errichtet wurden die Stauseen bzw. die Talsperren zur Wasserregulierung der Ruhr und zur Stromerzeugung und auch zur Abgabe von sauberem Zuschusswasser, insbesondere für die Sicherung der Wasserversorgung. Das bedeutet, dass die Freizeitnutzung der Talsperren nur eingeschränkt möglich ist, da Verschmutzungen und sonstige Belastungen vermieden werden müssen. So die Freizeitordnung des Ruhrverbandes für die Henne-, Sorpe-, Möhne-, Bigge- und Listertalsperre. Das Baden ist aber erlaubt und das umweltfreundliche Rudern, d. h. das Befahren der Talsperre mit - muskelkraftangetriebenen! - Ruderbooten ist auch zugelassen und auch entgeltfrei.

Beim Zuwasserlassen der Boote am Listersee erfuhren wir etwas über die Geschichte des Stausees: Die "geteerte Rampe" ist eine ehemalige Straße eines Dorfes, das bei der Entstehung des Stausees teilweise geflutet wurde. Nach unserer 6 km langen anfängergerechten Tour war es dann mit Auf- und Abladen der Boote doch etwas spät geworden und wir freuten uns ausgehungert auf Jochens superleckere Ratatouille.

An unserem 2.Tag haben wir Olpe besichtigt und André hat uns auf die für die Region typischen Schieferhäuser mit grünen Fensterläden und Grauwacke aufmerksam gemacht. Auf der anschließenden Wanderung von Bilstein vorbei an der Burg Bilstein zum Aussichtsturm Hohe Bracht haben wir bei strahlendem Sonnenschein die Natur mit seltenen Pflanzen und für uns Großstädter mittlerweile fast unbekannt gewordenen Schmetterlingen genossen. Am Wegesrand waren die Gesteine aus der Urzeit "ausgestellt" und wir haben gelernt, dass sich vor rund 360 Millionen Jahren in dieser Gegend ein großes Korallenriff erstreckte. Daraus ist auch die Grauwacke hervorgegangen, mit der häufig der unterste Teil der Schieferhäuser verkleidet wird. Abends sind wir dann auf dem Biggesee ins Olper Zentrum gerudert. Die schöne, 6 km lange Tour bot wieder genügend Gelegenheit zu weiteren Ruderlektionen.

Der 3. Tag war als reiner Kulturtag geplant. In Altena haben wir die Burg, die Altstadt und das Drahtmuseum besucht. In der Burg ist nicht nur die erste Jugendherberge der Welt gelegen. Eine Ausstellung erhellt auch die Geschichte der Eisen und Stahlerzeugung mit Modellen, historischen Schlackefunden aus der Umgebung und einem Film aus Afrika, wo Eisenerz teils immer noch in holzkohlebefeuerten Rennöfen gewonnen wird. Die Blicke von der Burg ins enge Tal sind grandios.

Am 4. Tag war dann die große Tour von 32 km über den Biggesee nach Attendorn dran. Die Anfängerin und die beiden Schulkinder waren diesmal nicht dabei. Dafür war es eine gemeinsame Tour mit den Ruderinnen und Ruderern vom RC Biggesee. Um den See auch ausrudern zu können, musste in Stade vom Vorklärbecken zum Hauptsee umgetragen werden. Gegen Ende lieferten wir uns noch ein Rennen auf dem kristallklarem Trinkwasserreservoir.

Nach der anstrengenden Tour folgte am 5. Tag die Erholung in Plettenberg im Spaßbad. Die Auswahl und Abwechslung der Rutschen war großartig. Einige waren eine echte Herausforderung, z. B. diverse Kurven mit Tempo im Wasserstrahl stehend entlang zu düsen. Dagegen war das Rutschen auf riesengroßen Reifen sitzend durch extrabreite Röhren sehr gemütlich.

Auch der 6. Tag begann sehr entspannt mit einer kleinen Reise nach Wuppertal und einer Fahrt mit der Schwebebahn zum Zoo. Das Wetter wurde regnerisch, was uns den Zoo-Besuch nicht wirklich vermieste. In dem weitläufigen Landschaftspark gibt es viele Möglichkeiten, den Tieren "im Trockenen" zu begegnen. So gibt es z. B eine kleine Höhle, in die sich die Besucher setzen können. Durch die Glasscheiben, die die Besucherhöhle von dem überdachten Teil des Löwengeheges trennt, können sich Menschen und Tiere gegenseitig beobachten. Und wenn die Pinguine in ihrem Haus keine Lust mehr auf die ganzen Menschen haben, dann schwimmen sie einfach über die Köpfe der neugierigen Menge hinweg.

Am Abend waren wir bei dem Wassersportverein Ennepetal zu Gast und wurden dort sehr herzlich aufgenommen. Das gemeinsame Rudern auf dem Beyenburger Stausee war durch den inzwischen sehr kräftigen Regen ein bisschen getrübt. In Regenkleidung sollte es doch auszuhalten sein und so kam Alexandra zu einem weiteren Teil ihrer Anfängerin-Ausbildung während Tasin sich sehr souverän im Einer auf dem Wasser vorwärts bewegte. Für alle gab es unverhofft am anderen Ende des Stausees einen wunderschönen Blick auf die alte Klosterkirche und die hübschen Schieferhäuser. Nach der regnerischen Tour gab es im Bootshaus nach einem heißen Tee noch eine Runde Tischkicker und von Harald eine Trainingseinheit am Ruderergometer. Danach sind wir glücklich und zufrieden wieder zum RC Biggesee zurück gefahren.

Der 7. Tag war wieder mit viel Geschichte und mit einer Rudertour versehen. Wir haben die Balver Höhle besucht, deren Ursprung auch in dem bereits genannten Korallenriff vor 360 Millionen Jahren liegt. Heutzutage wird die Höhle als kultureller Veranstaltungsort genutzt und wir hatten die Gelegenheit zu beobachten, wie die Höhle in einen Konzertsaal mit moderner Beleuchtung und Akustik verwandelt wird. Nach einem sehr leckeren Mittagessen im benachbarten noblen "Restaurant zur Höhle", dessen Sonderöffnung André für uns organisiert hatte, waren wir anschließend im Museum, das Funde aus der Balver Höhle zeigt. Das Museum liegt auf dem Gelände der Luisenhütte. Die Luisenhütte im Balver Ortsteil Wocklum ist die älteste mit vollständiger Einrichtung erhaltene Hochofenanlage Deutschlands. Die einzelnen Produktionsschritte, die Werkzeuge, die Bedingungen der schweren Arbeit und belastenden Auswirkungen auf die Umwelt wurden sehr gut veranschaulicht und mit den eigenen Händen erfahrbar gemacht. Am Abend waren wir zu Gast beim RC Sorpesee, den wir einmal ausrudern konnten (11 km). Durch Entnahmen und ausbleibende Regenfälle lag die Wasseroberfläche ungewöhnlich tief und es ging sehr steil hinunter zum Anleger (und später ebenso steil wieder hinauf). Tasin war glücklich im Einer.

Der 8. Tag begann mit einer Fahrt nach Attendorn und der Wahl zwischen Eis und Südsauerlandmuseum. Weiter ging es zur Führung durch die Attahöhle, eine große Tropfsteinhöle. Daran schloß sich eine Wanderung zur Burg Schnellenberg an. Zurück ging es von Heggen mit der Bahn.

Am 9. Tag zogen wir vom Biggesee zum Hennesee um. Am Vormittag stand eine Wanderung in Freienohl zum Knüppelturm auf dem Programm, der eine schöne Aussicht bietet, aber noch gesperrt ist. Abends auf dem Hennesee, den wir ausruderten, gab es für Alexandra eine Ausbildung im Steuern. Verwirrend ist der Rundblick in Meschede auf dem Staudamm. Auf der einen Seite liegt ein ruhiger See zwischen flachen Hügeln, der überschaubar und auch nicht sonderlich tief aussieht. Dreht man sich auf der Stelle, so blickt man auf der anderen Seite in ein tiefes, dunkles Tal. Die "Himmelstreppe" führt vom Damm ins Tal hinab. Beim Blick zurück zum Stausee wird deutlich, der wird wohl auch so um die 60 Meter tief sein. Hier wie auch beim Listersee läßt sich erahnen, welche Landschaft hier "versunken" ist. Abends gab es noch ein Musikfestival an der Staumauer.

Der 10. Tag war mit der Tour auf dem Möhnesee die größte Herausforderung. Auch wenn die Meinungen über die Wellenhöhe auseinandergehen, da war gut Wind auf dem Wasser und ordentlich Wellengang. Die Beurteilung der Sicherheit blieb kontrovers, auf das Ausrudern des Vorstaubeckens wurde verzichtet. Das Anlegen am Steg, der nur auf der windabgewandten Seite ansteuerbar war, war für Anfänger unmöglich. Abends ging das Musikfestival am Hennesee weiter.

Am 11. Tag war Abreise. In Meschede berichtete André von der Besichtigung der vorromanischen Krypta der Stifts-Kirche, während alle anderen etwas erschöpft von den vielen Eindrücken der Tour sich diese Chance bei einem Eis entgehen ließen. Auf die Bahn war Verlaß: Zugausfall. So nahm uns Oliver in seinem Auto gemeinsam mit zurück nach Hamburg. Wolfram war schon am Vorabend aufgebrochen. Das regenreiche Sauerland bot eine wunderschöne Landschaft, durchaus auch gutes Wetter und sehr abwechslungsreiche und vielfältige Rudererlebnisse. Durch André haben alle einen interessanten Einblick in die Geschichte und die Geologie des Sauerlandes bekommen. Wir hatten viel Spaß und haben lecker gegessen. Nur auf die Pizza mußten wir im RC Meschede verzichten, der keinen Backofen hat. Das haben wir dann später auf der Veddel in unserem Bootshaus bei einem Wiedersehen-Treffen nachgeholt und haben unsere tolle Küche genutzt.

Alexandra & Jochen


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