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Teufelsmoor
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Im Teufelsmoor

   

O schaurig ist‘s, übers Moor zu fahr’n,
Wo es gurgelt und strudelt im Strome,
Im braunen Wasser der Ruderkahn
Und die Luft voll bleicher Phantome.
Da zittern die Riemen bei jedem Schlag,
Die Ruderer jammern den langen Tag.
O schaurig ist’s, übers Moor zu fahr’n,
Wo sich tummeln die torfigen Gnome.

Dumpf gleitet das Boot durch modriges Land,
Es rudert die Mannschaft und schweiget.
Da zieht sie an Backbord die Wasserhand
Hinab, daß der Nachen sich neiget.
Sie zieht und zieht, immer weiter hinab.
Ein Schlag mit dem Bootshaken, dann läßt sie ab
Vom fremden, hölzernen Menschentand,
Nur ein Finger noch warnend sich zeiget.

Die alte Mooreule nickt im Baum
Und ein Reiher starrt von der Reuse
Das Boot hält dicht sich am Ufersaum
Da schließt das Tor sich zur Schleuse.
Der rote Ulrich, der Schleusenknecht,
Er dreht und kurbelt nach Teufelsrecht.
Als arme Seele im Schleusenraum
Lebt gebannt er in feuchtem Gehäuse.

Nur fort, "frei-weg!", doch geflüstert eher,
Als gerufen. Es kommen gefahren
Gleich schwimmenden Särgen so schwarz und schwer
Sieben Kähne mit ernstem Gebaren,
Worin irre lachende Menschenfracht
Ohne Barmen zum letzten Ziel gebracht.
Hein Torf fährt über das moorige Meer
Mit weißbleichen, wehenden Haaren.

Den im Sandbett schlafenden Wasserneck
Streift das Boot an untiefer Stelle.
Da fährt er auf in zornigem Schreck
Und ballt sich zu wütiger Welle.
Vergeblich greift er als Wasserstau
Mit tropfichter Hand nach der Bekefrau,
Zurück bleibt im Boot noch ein nasser Fleck
Und getaucht ist der feuchte Geselle.

Da mählich lichtet die Szene sich,
Und drüben neben dem Weiher,
Da leuchtet der Steg so heimatlich,
Bunt flimmern die Vierer und Zweier.
Tief atmen wir auf, zum Moor zurück
Noch immer werfen wir scheu den Blick.
Ja, in dem Moore war's fürchterlich.
Und über uns hin streicht der Reiher.

Ein prosaisch veranlagter und faktenorientierter Autor hätte auch schreiben können, daß sich am Freitag, dem 23. 4. abends Beke und Thomas vom ARV Hanseat und 7 Wikinger (Katrin, Stefan, Rüdiger, Stefan, Ulrich, Daniel und Martin) mit zwei Booten (Alster und Hanseat) nach Worpswede aufmachten, wo Lars als dritter Hanseat dazustieß, daß dort in der Jugendherberge übernachtet wurde und am nächsten Tag das eine Boot die Blocklandrunde über Hamme, Kleine Wümme, Kuhgraben, Wümme und Lesum zum Sportboothafen Grohn unternahm, das andere Boot aber auf direktem Weg dorthin gerudert wurde, daß am Sonntag im Rahmen der diesjährigen Teufelsmoorrallye von dort zunächst zum freundlichen Ruderverein Osterholz-Scharmbeck und nach kurzer Pause die Hamme weiter aufwärts gerudert wurde, daß ebenfalls am Sonntag mit Torsten und Markus zwei weitere Wikinger eintrafen, allerdings mit fragwürdiger Kleidung, was kritisch vermerkt wurde, daß nach dem Rudern die Boote wieder nach Hamburg gebracht, abgeladen und verstaut wurden, daß von den Wikingern insgesamt 507 km gerudert worden sind, und daß das ganze bei wunderbarem sonnigen und wohltemperierten Wetter geschah. Dies alles hätte man schreiben können, und es wäre die reine Wahrheit gewesen. Aber wer wollte das lesen?

Martin Meyer-Wyk

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