Vereinsflagge der Wikinger
Wesermarathon

start

vereinsleben :: unser revier :: wanderrudern :: hinkommen :: sponsoren/links :: impressum/rechtliches

Trog
Trog
Trog
Trog
Trog
Trog
Trog
Trog
Trog

 

 

 
zurück

Achtung: Ein Kanal quert die Elbe - auf Pilzzeichen ist zu achten!

Die Magdeburger Trog-Fahrt am 8.9.18

   

Wir Wikinger sind wahrlich vieles gewohnt, zumal unser Ruderquartier der Hamburger Hafen mit allen seinen technischen und nautischen Spezialitäten ist. Aber ein ganzer Fluss, bzw. ein schiffbarer Kanal, der über die Elbe führt? Das schien nun doch ein Gerücht aus Walhalla nach reichhaltigem Met-Genuss sein. Ein Besuch beim Magdeburger Ruderclub (MRC) sollte uns eines besseren Belehren.

Nach Feierabend am Freitag hieß es zunächst ein Rollgefährt namens "Bahn" nach Magdeburg zu nehmen, das nur gelegentlich nach Plan rollt. Spät, sehr spät kamen wir beim MRC zum Essen- und Bier-fassen nebst schlafen an.

Am frühen Samstag Morgen hieß es zunächst, die Boote recht weit um zu tragen, bzw. mittels Transportwagen zu rollen. Der Grund: extremes Niedrigwasser der Elbe. Der MRC liegt zwar insulär an der "Alten Elbe", aber selbige bestand fast nur aus trockenem Geröll und Sand. Erst an der Spitze der Insel "Werder" konnten wir die Boote zu Wasser lassen, und von dort in Richtung der Fahrrinne der Elbe treideln.

Mit munterer Strömung ging es dann flott die Elbe hinab in Richtung Hohenwarthe. Und tatsächlich ruderten wir auch unter einer mächtigen Brücke hindurch, die auf den Namen "Trog-Brücke" hört.

Danach hieß es flott in Niegripp abzubiegen, um die Schleuse mit dem gleichen Namen nicht zu verfehlen. Diese Schleuse erwies sich als ein langes, behäbiges Monstrum, das der Wikinger schon aus Geesthacht kennt.

Richtig beeindruckend erwies sich danach die zweite Schleusung in der "Doppelsparschleuse Hohenwarthe" - Wo auch immer hier gleich doppelt gespart wird, am Hub der Schleuse sicher nicht! Satte 19 Meter wurden wir in drei Wasser-Pilz-Schüben nach oben gespült. Auf eben jene Pilzzeichen musste man höllisch achtgeben, wenn einem das Boot lieb und teuer war. Und bei Grendel`s Arm, 19 Höhenmeter ziehen selbigen mit der Zeit ziemlich lang...

Oben angekommen öffnete sich ein weiter Blick den Elbe-Havel-Kanal entlang, der dann bei seiner Elb-Überquerung zum Mittellandkanal wird. Wir sprechen hier von keinem schmalen, stinkigen Rinnsal, sondern von einer beachtlich breiten Wasserstraße auch für größere Binnenschiffe. Und genau diese geschäftige Wasserstraße hieß es nun über die Elbe entlang zu rudern. Sogar auf Ampel-Zeichen war zu achten, zumal die Trogbrücke nur in jeweils einer Richtung befahrbar war. Da hatte man wohl an einer zweiten Spur gespart.

Leider hatte man auch vergessen, in die Trog-Brücke gläserne Sichtfenster ein zu bauen. Aber wir glaubten auch ohne freie Sicht an die unter uns fließende Elbe.

Kaum hatten wir den Trog gequert, hieß es auch schon wieder abbiegen in Richtung des Schiffshebewerks Rothensee. Wahrlich ein mächtiges technisches Denkmal, das von einem treuen Verein mit Herz für Großtechnik in Betrieb gehalten wird. Also bloß nicht so hektisch hier! Erst mal eine verdiente Pause einlegen - nicht mit Einkehr, nein, viel besser: Der MRC hatte seine ganze motorisierte Logistik zum Einsatz gebracht, nur um uns mit Speis und Trank an Land zu versorgen! Das dröge Trockenfutter konnte also an Bord in der Bilge weiter vor sich hin stauben.

Zudem hatten wir nun mehr als genug Zeit, um uns jenes technische Wunderwerk näher zu beschauen. Also: Im Prinzip fährt man oben in eine große Wanne ohne Stöpsel hinein. Nach Einfahrt und Verschluß der Wanne wird dann das ganze Becken hydraulisch abgesenkt. Sitzt man also im Boot in der Wanne, so merkt man vom Absenkungsprozeß nichts. Nervöse Blicke auf der Suche nach weiteren Wasserpilzzeichen erwiesen sich also als überflüssig.

Über den Rothenseer-Verbindungskanal ruderten wir nach erfolgreicher Absenkung in Richtung Elbe. Damit nicht auch dieser Kanal trocken fallen konnte, mussten wir noch einmal ganz klassisch auf die Elbe hinab schleusen.

Nun hieß es mühsam gegen den Strom die Elbe hinauf nach Magdeburg zurück zu rudern. Denn wegen des niedrigen Wasserstandes der Elbe konnten wir sonst nirgends anlanden. Nun, das Wetter war sonnig, aber nicht zu warm, also konnte man beim Rudern schon mal für das abendliche Grillen vorglühen. Besser man hatte eine Buddel Wasser mehr in der Bilch zum Befeuchten der Zungen. Besonders am Herrenkrug- und Domfelsen sparte die Elbe (trotz Wassermangel) nicht mit Gegenstrom, auch nicht in Ufernähe - beim Rudern auf der Stelle bitte keine Steine vom Uferrand schubsen!

Irgendwann kamen wir dann doch wieder an der Spitze der Insel Werder an, treidelten die Boote an Land, um sie danach wieder in Richtung des MRC zurück zu rollen.

Nach dem üblichen, dringend nötigen Reinigungsprozedere von Booten und Ruderern gingen wir danach zum gemütlicheren Teil des Grill-Abends über. Wieder mit geradezu technischer Präzision vom MRC organisiert. Großtechnik färbt eben positiv ab.

Genau so lässt sich die Trog-Fahrt zusammen fassen: Großtechnik und ein MRC der begeistert hat!

Also, in Odin`s Namen: Wir kommen wieder....

Michael Brunke


zurück